WIdOmonitor 1/2012

Einstellungen Älterer zur Arzneimitteltherapie

In einer aktuellen Umfrage wurden 1.000 GKV-Versicherte ab 65 Jahre zu Einnahmeverhalten, Risikobewusstsein und Adhärenz im Umgang mit Arzneimitteln befragt. 86,7 Prozent geben an, zurzeit vom Arzt verordnete Medikamente einzunehmen. Die meisten Befragten äußern eine wenig kritische Haltung gegenüber Arzneimittelrisiken und -nebenwirkungen. Schwach ausgeprägt ist vor allem das Bewusstsein für Arzneimittelrisiken des Alters. Fast drei Viertel (71,2 Prozent) vertrauen hier ihrem Arzt. Allerdings hat die Mehrzahl der Befragten keine Erinnerung an eine Therapieberatung durch den Hausarzt oder Apotheker bei der Verordnung und Abgabe eines Arzneimittels. Auch die Patienten, die nachweislich ein für ihre Altersgruppe ungeeignetes Arzneimittel (Priscus-Arzneimittel) erhalten haben, fühlen sich mehrheitlich nicht informiert. Dabei zeigen die empirischen Befunde, dass eine erinnerte Therapieberatung durch den Hausarzt oder Apotheker das Risikobewusstsein für Arzneimittel und auch die Therapietreue erhöht.